Auf der Flucht

von **Bicky dé Bandi** Mo Jul 20, 2009 5:01 pm

Auf der Flucht

Ich hatte Angst. Sie waren direkt hinter mir. Ich rannte, schlug einen Hacken nach dem anderen. Sie waren mir dicht auf den Fersen. Da kam die nächste Ecke und ich bog ab, einige meiner Verfolger hatten die Kurve von mir nicht kommen sehen und flogen weiter gerade aus. Doch es waren immer noch mehr als 1000 von dem Verfolgern hinter mir. Läden und Häuser flogen an mir vorbei. Die Sonne brannte, es musste Mittags sein. Ich lief weiter. Der Kiosk kam in sicht. Innerlich fluchte ich. Die Verfolger holten auf. Hinter dem Kiosk bog ich in eine schmale Gasse ein. Sackgasse.
Ich drehte mich zu meinen Verfolgern um. Mein Blick streife kurz all die schwarzen, kleinen, fliegenden Verfolger. Es waren mittlerweile locker über 2000. Und alle sahen verschieden aus. Viele schlossen sich zu kleinen losen Gruppen zusammen. Ich suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Klar ich könnte durch meine Verfolger rennen, groß sind die ja nicht, aber das wollte ich mir nun wirklich nicht antun. Ich suchte weiter nach einem Fluchtweg. Über die Mauer, meinte eine innere Stimme.
Ich schaute zu Mauer. Grober Stein, leicht zu erklimmen. Ich ging zur Mauer und suchte nach festen Halt für meine Hände und Füße. Langsam tastend kletterte ich über die Mauer und sprang an der anderen Seite runter. Mein Knöchel knackte. Ich richtete mich wieder auf, schaute zu Maucher. Meiner Verfolger schossen über die Mauer. Ich rannte wieder los. Bei jedem Schritt schmerze mein Knöchel. Verstaucht. Ich rannte und rannte. Die halbe Stadt hatte ich schon durchquert. Die Leute wichen mir und meinem Verfolgern überall aus. Ich konnte die Leute verstehen, wer wurde auch schon gern von kleinen, schwarzen, fliegenden Dingern verfolgt? Also ich nicht. Ich rannte weiter. Ich hatte ja auch keine Wahl, weil wenn die mich kriegen bin ich Geschichte.
Ich rannte und rannte, das Meer kam in sicht. Meine Flucht sollte schon bald ihr Ende finden.

Ich kam ans Meer, die Wellen brachen sich weit vor der Küste, ich lief bis ins knöcheltiefe Wasser und schwenkte dann nach rechts. Ich lief einige Meilen durch das Wasser. Links immer das tiefe Meer, rechts die Stadt und hinter mir die Verfolger. Ich ignorierte das Stechen in den Seiten. Mein Atem ging rasselnd. Ich brauchte eine Pause, doch meine Verfolger holten auch auf, während ich so schnell wie ich könnte lief. Bald bin ich Geschichte...

Ich hielt an und erlaubte mir eine kurze Atempause. Die Verfolger holten auf. Nach ein paar Sekunden lief ich weiter. Ich achtete nicht auf den Weg vor mir und ich folget mal diesem und mal jenem Weg. Bis...
...Sackgasse. Wie ich diese Seitenstraßen die in einer Sackgasse enden hasse. Aus dieser Sackgasse gab es kein entrinnen. Ich drehte mich zu meinen Verfolgern um und schaute ihnen entgegen. Die kleinen, schwarzen Dinger bildeten Worte. Lateinische und Englische. Meine Vokabeln, die ich nicht lernen wollte bzw. die nicht in meinem Gedächtnis gespeichert werden. Die Worte schossen auf mich zu, ich wich bis zur Mauer zurück. Zu glatt um hoch zu klettern. Sie schossen auf mich zu. Ich duckte mich. Die Worte kamen alle auf einmal und pieksten mich von allen Seiten. Ich schloss die Augen.

Nein eigentlich öffnete ich meine Augen. Man war ich müde. So müde das ich tatsächlich über meinen Lernvokabeln eingeschlafen war.

ENTE